« Une aspiration de l’âme vers la lumière » : Yoki und die Kunst der zeitgenössischen Glasmalerei

Yoki (Émile Aebischer, 1922–2012) ist ein vielseitiger Künstler, der in verschiedenen Gattungen tätig war, von der Staffeleimalerei über die Glasmalerei bis hin zu Mosaiken, Tapisserien und Intarsienarbeiten. Anfang der 1940er Jahre begann er seine Karriere als Glasmaler zunächst mit kleinformatigen Scheiben und später mit grösseren Arbeiten. Er entwickelte seine Kunst weiter und wurde zu einem der symbolträchtigsten Glasmaler der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, der Aufträge in der ganzen Schweiz sowie in Frankreich, Italien, Deutschland und Israel erhielt. Daraus entstand ein umfangreicher Corpus von über 1000 figurativen und abstrakten Glasmalereien, die sowohl in zivilen als auch in sakralen Gebäuden ihren Platz fanden.

Das von der Association des Amis de Yoki finanzierte Forschungsprojekt mit einer Laufzeit von vier Jahren hat zum Ziel, Yokis sakrale und profane Glasmalereien im öffentlichen Raum zu untersuchen. Als ein bedeutendes Kulturerbe sollen Yokis Glasmalereien in einem Inventar erfasst werden, dessen Einträge zusammen mit professionellen Fotografien der einzelnen Werke in der Datenbank vitrosearch veröffentlicht werden. Eine wissenschaftliche Publikation wird das virtuelle Inventar begleiten und den Künstler und sein Werk in der zeitgenössischen Kunstlandschaft verorten, während sie gleichzeitig eine transversale Lektüre der Themen bietet, die den Kontext zu Yokis Glasmalereien liefern (Wahrnehmung der Glasmalerei, Beziehung zum Heiligen, Figuration/Abstraktion, Integration des Werks in einen monumentalen Rahmen, Interdisziplinarität, Zusammenarbeit mit dem Glasmeister, Materialität und Techniken).

Projektdauer: 2023 – 2027

Yoki (Émile Aebischer), Pfingstfenster, Glasmalerei, Kapelle Nord, katholische Kirche St. Stefan, Amriswil, 322 x 467 cm, 1995. © Ayants droit, photo : Vitrocentre Romont / Hans Fischer.

Koordination:
PD Dr. Francine Giese

Projektleiterin:
Dr. Camille Noverraz

Wissenschaftliches Komitee:
Dr. phil. Dominique Rey, Prof. Dr. Dave Lüthi, lic. phil. Valérie Sauterel (Berichterstattende Mitglieder: Dr. Camille Noverraz, PD Dr. Francine Giese)