Leuchtkraft des Orients. Materialität, Provenienz und Rezeption islamischer Glasmalerei im Westen

Im Zentrum des Projektes stehen islamische Glasmalereien (qamarīya) des 17.–19. Jahrhunderts in westlichen Museumssammlungen und an Weltausstellungen, ihre Popularität bei Kunsthändlern und Sammlern während der Kolonialzeit sowie ihre Rezeption in der westlichen Kunst und Architektur im 19. und frühen 20. Jahrhundert. Trotz der Relevanz des Themas innerhalb der islamischen Architektur und der Bedeutung islamischer Glas-Stuck-Fenster für die Revitalisierung der westlichen Glasmalerei sind die im Rahmen dieses Projekts aufgeworfenen Fragen bisher weitgehend unerforscht. Ausgehend von einem umfangreichen Korpus aus islamischen Originalstücken, neo-islamischen Repliken sowie historischen Bild- und Textquellen wird das transdisziplinäre Projektteam kunsthistorische Klassifizierungen und Kontextualisierungen sowie Materialanalysen vornehmen. Des Weiteren sollen die oftmals unbekannte oder teilweise auch problematische Provenienz islamischer Glasmalereien, Handels- und Transferwege sowie die zugrundeliegenden Rezeptionsprozesse beleuchtet werden. Dabei werden Themen wie die Verfügbarkeit islamischer Architekturfragmente im globalisierten 19. Jahrhundert und deren Kommerzialisierung durch den Kunstmarkt kritisch untersucht und Strategien für den Umgang mit Kunstwerken aus kolonialem Kontext entwickelt.

Projektdauer: 2020 – 2024

Projektteam
PI : PD Dr. Francine Giese

Projektpartnerinnen
Dr. Sarah Keller und Dr. Sophie Wolf

Projektmitarbeiterinnen
Dr. Sarah Tabbal and Franziska Niemand M.A.

Advisory Board
Prof. Dr. Doris Behrens-Abouseif, Dr. Elke Pflugradt-Abdel Aziz and Dr. Daniel Parello

Kooperationspartner
Université de Fribourg; Prof. Dr. Mercedes Volait (CNRS/InVisu); Julius-Maximilians-Universität Würzburg (Kunsthistorisches Institut)