Der Freiburger Glasermeister Michel Eltschinger
Ein Leben für die Kunst des Lichts
1953 beginnt Michel Eltschinger (1938-2023) eine Lehre im Freiburger Atelier von Herbert Fleckner. Technisch wird er von Joseph Keller, einem früheren Mitarbeiter des Ateliers Kirsch & Fleckner (1894 – 1938) geschult. Bei Yoki und Albert Chavaz lernt er die Feinheiten dieser «Kunst des Lichts»: den Wert der Bleilinien, die Integration der Glasfenster in die Architektur, die Wahl und Werte der Farben, ihre Kraft und die Subtilität ihrer Nuancen. Als er 1968 sein eigenes Atelier in Villars-sur-Glâne eröffnete, drückte der Grossteil der Künstler, mit denen er bei Fleckner zusammengearbeitet hatte, ihr Vertrauen aus indem sie ihm folgten. Als Nachbar des Fleckner-Ateliers arbeitete er parallel weiterhin für seinen ehemaligen Chef, insbesondere bei der Ausführung der Betonverglasung in der dalle de verre Technik, auf die er sich spezialisierte.
Während seiner 70-jährigen Tätigkeit arbeitete Eltschinger mit international bedeutenden Künstlern wie Alfred Manessier, Jean Bazaine, Jean Le Moal, Jan Elvire, Theodore Strawinsky, Sergio de Castro und Anselmo Francesconi zusammen, sowie mit bedeutenden Schweizer und Freiburger Künstler:innen wie Jean-François Comment, Gottfried Tritten, Albert Chavaz, Isabelle Tabin-Darbellay, Yoki (Émile Aebischer), Bruno Baeriswyl, Charly Cottet, Teddy Aeby, Bernard Schorderet und vielen anderen.
Die in Zusammenarbeit mit diesen nationalen und internationalen Künstler:innen in der Schweiz entstanden Werke bilden einen besonders wichtigen und emblematischen Korpus der Glaskunst des 20. und frühen 21. Jahrhunderts. Im Rahmen dieses Projekts soll dieser Werkkorpus untersucht und inventarisiert werden, wobei die Glaskunst im öffentlichen Raum im Mittelpunkt stehen soll. Chronologisch betrachtet werden die Arbeiten von Michel Eltschinger von den ersten Jahren seiner Tätigkeit im Atelier Fleckner bis zu seinem Tod im Jahr 2023 berücksichtigt.
Projektdauer: 2025-2028
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Projektleitung
Valérie Sauterel
Finanzierung
Loro Fribourg
Bild oben
© Noël Aeby