Gaspard Gsell – Ein Schweizer Pionier der Glasmalerei des Historismus

Der Sankt Galler Künstler Johann Julius Caspar Gsell (1814–1904) etablierte sich in den 1840er Jahren als Glasmaler in Paris, und damit in einem der bedeutendsten Zentren für das Revival der Glasmalerei im Europa des 19. Jahrhunderts. Gsell beteiligte sich an Kirchenrestaurierungen in der Île-de-France und den umliegenden Regionen und schuf gleichzeitig ein eigenes umfangreiches Werk: Bis Ende des Jahrhunderts stattete er mehrere hundert Kirchen in Frankreich und den angrenzenden Staaten mit historistischen Glasmalereien aus.

Gsells noch wenig erforschter Werdegang und sein Schaffen als Glasmaler stehen im Fokus des Forschungsprojektes. Seine Werke in Basel und St. Gallen – für die Schweiz sehr frühe monumentale Glasmalereien des 19. Jahrhunderts – und seine in Frankreich erhaltenen Hauptwerke werden inventarisiert und bezüglich ihrer Entstehungsgeschichte, der Bildinhalte sowie der künstlerischen Umsetzung untersucht und kontextualisiert. Ebenfalls wird die Frage vertieft, ob und inwiefern Gsell einen Beitrag zur künstlerischen und technischen Entwicklung der Glasmalerei in der Zeit des Historismus leistete. Die Forschungsergebnisse werden als Monografie in der Buchreihe des Vitrocentre Romont (De Gruyter) publiziert.

Durée du projet : 2022–2024

Collaboratrice
Katrin Kaufmann

Illustration
Gaspard Gsell, Das Abendmahl und die Kreuzigung Christi, Glasmalerei im Chorumgang des Basler Münsters, 415 x 207,5 cm, 1856 © Vitrocentre Romont, Katrin Kaufmann.